Montag, 12. März 2007

Liebe = Kunst?

"Wer nichts weiß, liebt nichts. Wer nichts tun kann, versteht nichts. Wer nichts versteht, ist nichts wert. Aber wer versteht, der liebt, bemerkt und sieht auch...Je mehr Erkenntnis einem Ding innewohnt, desto größer ist die Liebe...Wer meint, alle Früchte würden gleichzeitig mit den Erdbeeren reif, versteht nichts von den Trauben" - Paracelsus

Einer der ersten Problempunkte, die Fromm in seinem Buch anspricht ist, dass es fuer viele Menschen heutezutage bei der Liebe vor allem darum geht geliebt zu werden anstatt selber jemanden zu lieben. Das heisst haeufig das eigene Aeussere und auch Innere aufpoliert, so dass die Attraktivitaet oder Liebenswuerdigkeit steigt. Der altbekannte Spruch "Geld macht sexy" zeigt dieses Problem in aller (fragwuerdiger) Offenheit. Auf der anderen Seite weiss jeder, dass "Geld nicht gluecklich macht", was wiederum das Gegenteil impliziert. Nichts desto kuemmern sich viele Menschen mehr um ihre Karriere (und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt), als zum Beispiel um die Liebe. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass haeufig davon ausgegangen wird, dass lediglich die Suche nach dem richtigen Partner sehr schwer ist. Einmal gefunden wird es dann leicht sein zu lieben. Es ist natuerlich kein Geheimnis, dass es keinen "perfekten Menschen" gibt, denn jeder "hat so seine Macken". Nun gehen aber ja scheinbar viele davon aus, dass dies nicht so ist oder das man dann schon damit leben kann. Letzteres laesst sich lernen (siehe meine frueheren Ausfuehrungen ueber die Arbeit von Thomas Artmann), was aber nicht von selber passiert, es benoetigt viel mehr Arbeit.
Auf dieser Basis hat sich in der westlichen Gesellschaft der "Personalmarkt" entwickelt, wo es letztendlich darum geht, die "richtige Person" zu finden. Dabei gilt es natuerlich die Nachfrage zu beruecksichtigen. Diese laesst sich zum Beispiel vergroessern in dem man sich der Mode anpasst und die "richtigen Meinungen" vertritt.

Wenn nun Liebe aber eine Kunst ist, was bedeutet dies letztendlich? Fromm ist der Meinung, dass man sich zunaechst einmal mit der zugrundeliegenden Theorie befassen muss, um das Problem in seiner Gesasmtheit zu verstehen. Auf Basis dieses Wissens kann man dann die praktische Seite angehen. Nachfolgend werde ich deswegen Erich Fromm's Meinung zusammenfassend darstellen.