Neben Fromm's psychologisch und philosophischen Betrachtung des "Personalmarktes" haben sich auch viele andere Autoren mit diesem Problem beschaeftigt, jeder auf seine eigene Art und Weise. Vor kurzem habe ich das Buch "Ausweitung der Kampfzone" von Michel Houellebecq gelesen, welches sich ebenfalls diesem Phaenomen auseinandersetzt. Houellebecq, der auch "Elementarteilchen" geschrieben hat, ist ein durchaus umstrittener Autor, weil er die Realitaet ein wenig ueberspitzt und vor allem zynisch darstellt. Er stellt den "Personalmarkt" als "sexuellen Liberalismus" dar, welcher den selben Regeln des wirtschaftlichen Liberalismus folgt. Fromm und Houellebecq verwenden zwar einen unterschiedlichen Stil, aber letztendlich beschreiben sie beide das gleiche Problem.
"Der Sex, sagte ich mir, stellt in unserer Gesellschaft eindeutig ein zweites Differenzierungssystem dar, dass vom Geld voellig unabhaengig ist; und es funktioniert auf mindestens ebenso erbarmungslose Weise. Auch die Wirkung dieser beiden Systeme sind genau gleichartig. Wie der Wirtschaftsliberalismus - und aus analogen Gruenden - erzeugt der sexuelle Liberalismus Phaenomene absoluter Pauperisierung. Manche haben taeglich Geschlechtsverkehr; andere fuenf- oder sechsmal in ihrem Leben oder ueberhaupt nie. Manche treiben es mit hunderten Frauen, andere mit keiner. Das nennt man das "Marktgesetz". In einem Wirtschaftssystem, in dem Entlassungen verboten sind, findet ein jeder recht oder schlecht seinen Platz. In einem sexuellen System, in dem Ehebruch verboten ist, findet jeder recht oder schlecht seinen Bettgenossen. In einem voellig liberalen Wirtschaftssystem haeufen einige wenige betraechtliche Reichtuemer an; andere verkommen in der Arbeitslosigkeit und im Elend. In einem voellig liberalen Sexualsystem haben einige ein abwechslungsreiches und erregendes Sexualleben; andere sind auf Mastubation und Einsamkeit beschraenkt. Der Wirtschaftsliberalismus ist die erweiterte Kampfzone, dass heisst, er gilt fuer alle Alterstufen und Gesellschaftsklassen. Ebenso bedeutet der sexuelle Liberalismus die Ausweitung der Kampfzone, ihre Ausdehnung auf alle Altersstufen und Gesellschaftsklassen."
Freitag, 16. März 2007
Dienstag, 13. März 2007
Ungewissheit und Einsamkeit
"Der Rausch vergeht in Traurigkeit. Bist wieder du, allein, zu zweit." - Der Weltensegler
Nun eroeffnet sich natuerlich die Frage, wie der bereits beschriebene "Personalmarkt" entstehen konnte. Fromm stellt hier die These auf, dass dafuer unter anderem die Ungewissheit des Lebens verantwortlich. Letztendlich wurde jeder Mensch gegen seinen Willen geboren und wird auch - ohne das er oder sie einen Einfluss darauf hat - wieder sterben. Im Leben sind also nur die eigene Vergangenheit und der Fakt, dass man irgendwann sterben wird, gewiss. Bezueglich der Zukunft kann keine Aussage getroffen werden, da - wie viele wissen - am naechsten Tag schon alles ganz anders sein kann. Die grosse Ungewissheit fuehrt jedoch dazu, dass sich ein Mensch dem Leben und der Welt ausgeliefert fuehlt. Das macht Angst. Nur andere Menschen helfen mit dieser Angst fertig zu werden.
Und an dieser Stelle beginnt das eigentlich Problem, dass naemlich Menschen die Einsamkeit sehr fuerchten. Man moechte nicht alleine in der (gefaehrlichen) Welt sein sondern ein Teil der Gemeinschaft. Um dies zu erreichen gilt es sich jedoch anzupassen, um mit der Gruppe konform zu sein, denn ansonsten wird man nicht in eben diese aufgenommen. Aus Sicht der Gemeinschaft ist man ein Aussenseiter. Wie auch schon im Essay von Thomas Artmann erwaehnt wurde braucht es jedoch einiges an Aufwand, um andere so zu akzeptieren wie sie sind.
Fuer viele Menschen gibt es nur zwei Wege: Man passt sich an und wird konform oder man versucht die Angst vor der Einsamkeit zu verdraengen. Laut Fromm wird letzteres hauefig durch orgiastische Zustaende erreicht, womit er - in der aktuellen westlichen Welt - vor allem Alkohol-, Drogen- und Sexsucht meint. Dies ist jedoch keine endgueltige Loesung des Problems der Einsamkeit, denn jeder Rausch endet irgendwann und hinterlaesst ein dumpfes Gefuehl von Schuld und Traurigkeit. Dies fuehrt jedoch dazu, dass man sich noch fremder und einsamer fuehlt. Mit anderen Worten, der Rauschzustand muss wiederholt werden, um den Auswirkungen zu entgehen.
Menschen sind Herdentiere.
Nun eroeffnet sich natuerlich die Frage, wie der bereits beschriebene "Personalmarkt" entstehen konnte. Fromm stellt hier die These auf, dass dafuer unter anderem die Ungewissheit des Lebens verantwortlich. Letztendlich wurde jeder Mensch gegen seinen Willen geboren und wird auch - ohne das er oder sie einen Einfluss darauf hat - wieder sterben. Im Leben sind also nur die eigene Vergangenheit und der Fakt, dass man irgendwann sterben wird, gewiss. Bezueglich der Zukunft kann keine Aussage getroffen werden, da - wie viele wissen - am naechsten Tag schon alles ganz anders sein kann. Die grosse Ungewissheit fuehrt jedoch dazu, dass sich ein Mensch dem Leben und der Welt ausgeliefert fuehlt. Das macht Angst. Nur andere Menschen helfen mit dieser Angst fertig zu werden.
Und an dieser Stelle beginnt das eigentlich Problem, dass naemlich Menschen die Einsamkeit sehr fuerchten. Man moechte nicht alleine in der (gefaehrlichen) Welt sein sondern ein Teil der Gemeinschaft. Um dies zu erreichen gilt es sich jedoch anzupassen, um mit der Gruppe konform zu sein, denn ansonsten wird man nicht in eben diese aufgenommen. Aus Sicht der Gemeinschaft ist man ein Aussenseiter. Wie auch schon im Essay von Thomas Artmann erwaehnt wurde braucht es jedoch einiges an Aufwand, um andere so zu akzeptieren wie sie sind.
Fuer viele Menschen gibt es nur zwei Wege: Man passt sich an und wird konform oder man versucht die Angst vor der Einsamkeit zu verdraengen. Laut Fromm wird letzteres hauefig durch orgiastische Zustaende erreicht, womit er - in der aktuellen westlichen Welt - vor allem Alkohol-, Drogen- und Sexsucht meint. Dies ist jedoch keine endgueltige Loesung des Problems der Einsamkeit, denn jeder Rausch endet irgendwann und hinterlaesst ein dumpfes Gefuehl von Schuld und Traurigkeit. Dies fuehrt jedoch dazu, dass man sich noch fremder und einsamer fuehlt. Mit anderen Worten, der Rauschzustand muss wiederholt werden, um den Auswirkungen zu entgehen.
Menschen sind Herdentiere.
Montag, 12. März 2007
Liebe = Kunst?
"Wer nichts weiß, liebt nichts. Wer nichts tun kann, versteht nichts. Wer nichts versteht, ist nichts wert. Aber wer versteht, der liebt, bemerkt und sieht auch...Je mehr Erkenntnis einem Ding innewohnt, desto größer ist die Liebe...Wer meint, alle Früchte würden gleichzeitig mit den Erdbeeren reif, versteht nichts von den Trauben" - Paracelsus
Einer der ersten Problempunkte, die Fromm in seinem Buch anspricht ist, dass es fuer viele Menschen heutezutage bei der Liebe vor allem darum geht geliebt zu werden anstatt selber jemanden zu lieben. Das heisst haeufig das eigene Aeussere und auch Innere aufpoliert, so dass die Attraktivitaet oder Liebenswuerdigkeit steigt. Der altbekannte Spruch "Geld macht sexy" zeigt dieses Problem in aller (fragwuerdiger) Offenheit. Auf der anderen Seite weiss jeder, dass "Geld nicht gluecklich macht", was wiederum das Gegenteil impliziert. Nichts desto kuemmern sich viele Menschen mehr um ihre Karriere (und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt), als zum Beispiel um die Liebe. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass haeufig davon ausgegangen wird, dass lediglich die Suche nach dem richtigen Partner sehr schwer ist. Einmal gefunden wird es dann leicht sein zu lieben. Es ist natuerlich kein Geheimnis, dass es keinen "perfekten Menschen" gibt, denn jeder "hat so seine Macken". Nun gehen aber ja scheinbar viele davon aus, dass dies nicht so ist oder das man dann schon damit leben kann. Letzteres laesst sich lernen (siehe meine frueheren Ausfuehrungen ueber die Arbeit von Thomas Artmann), was aber nicht von selber passiert, es benoetigt viel mehr Arbeit.
Auf dieser Basis hat sich in der westlichen Gesellschaft der "Personalmarkt" entwickelt, wo es letztendlich darum geht, die "richtige Person" zu finden. Dabei gilt es natuerlich die Nachfrage zu beruecksichtigen. Diese laesst sich zum Beispiel vergroessern in dem man sich der Mode anpasst und die "richtigen Meinungen" vertritt.
Wenn nun Liebe aber eine Kunst ist, was bedeutet dies letztendlich? Fromm ist der Meinung, dass man sich zunaechst einmal mit der zugrundeliegenden Theorie befassen muss, um das Problem in seiner Gesasmtheit zu verstehen. Auf Basis dieses Wissens kann man dann die praktische Seite angehen. Nachfolgend werde ich deswegen Erich Fromm's Meinung zusammenfassend darstellen.
Einer der ersten Problempunkte, die Fromm in seinem Buch anspricht ist, dass es fuer viele Menschen heutezutage bei der Liebe vor allem darum geht geliebt zu werden anstatt selber jemanden zu lieben. Das heisst haeufig das eigene Aeussere und auch Innere aufpoliert, so dass die Attraktivitaet oder Liebenswuerdigkeit steigt. Der altbekannte Spruch "Geld macht sexy" zeigt dieses Problem in aller (fragwuerdiger) Offenheit. Auf der anderen Seite weiss jeder, dass "Geld nicht gluecklich macht", was wiederum das Gegenteil impliziert. Nichts desto kuemmern sich viele Menschen mehr um ihre Karriere (und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt), als zum Beispiel um die Liebe. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass haeufig davon ausgegangen wird, dass lediglich die Suche nach dem richtigen Partner sehr schwer ist. Einmal gefunden wird es dann leicht sein zu lieben. Es ist natuerlich kein Geheimnis, dass es keinen "perfekten Menschen" gibt, denn jeder "hat so seine Macken". Nun gehen aber ja scheinbar viele davon aus, dass dies nicht so ist oder das man dann schon damit leben kann. Letzteres laesst sich lernen (siehe meine frueheren Ausfuehrungen ueber die Arbeit von Thomas Artmann), was aber nicht von selber passiert, es benoetigt viel mehr Arbeit.
Auf dieser Basis hat sich in der westlichen Gesellschaft der "Personalmarkt" entwickelt, wo es letztendlich darum geht, die "richtige Person" zu finden. Dabei gilt es natuerlich die Nachfrage zu beruecksichtigen. Diese laesst sich zum Beispiel vergroessern in dem man sich der Mode anpasst und die "richtigen Meinungen" vertritt.
Wenn nun Liebe aber eine Kunst ist, was bedeutet dies letztendlich? Fromm ist der Meinung, dass man sich zunaechst einmal mit der zugrundeliegenden Theorie befassen muss, um das Problem in seiner Gesasmtheit zu verstehen. Auf Basis dieses Wissens kann man dann die praktische Seite angehen. Nachfolgend werde ich deswegen Erich Fromm's Meinung zusammenfassend darstellen.
Sonntag, 11. März 2007
Die Kunst des Liebens
Die nachfolgenden Blog-Eintraege werden sich zum Grossteil mit dem Buch "Die Kunst des Liebens" von Erich Fromm befassen. Dieses Werk ist - meiner persoenlichen Meinung nach - eines der bedeutendsten Schriften der modernen westlichen Welt. Erich Fromm hat sich in all seinen Arbeiten hauptsaechlich mit Rolle des Individuums in der westlichen Welt, also der kapitalistischen Gesellschaft, beschaeftigt. In dem - im Jahre 1956 veroeffentlichen - Buch "Die Kunst des Liebens" (Originaltitel: The Art of Loving) geht es um Bedeutung der Liebe in unserer Gesellschaft. Er ist dabei der Meinung, dass die Liebe nicht einfach nur ein schoenes Gefuehl ist sondern vielmehr eine Faehigkeit, die als Kunst angesehen werden muss. Diese Betrachtungsweise bedeutet jedoch, dass Arbeit investieren muss, um die Kunst zu erlernen und zu meistern. (Das gilt letztendlich auch fuer alle anderen Kuenste...)
Fromm zeigt auf, dass sich neben dem wirtschaftlichen Markt auch im privaten Bereich ein "Personalmarkt" entwickelt hat, der nach den selben Regeln funktioniert. Es gelten also auch bei der Liebe das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Das aber gerade dies ueberhaupt nichts mit Liebe zu tun hat sollte eigentlich klar sein... ist es aber haeufig nicht.
Fromm zeigt auf, dass sich neben dem wirtschaftlichen Markt auch im privaten Bereich ein "Personalmarkt" entwickelt hat, der nach den selben Regeln funktioniert. Es gelten also auch bei der Liebe das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Das aber gerade dies ueberhaupt nichts mit Liebe zu tun hat sollte eigentlich klar sein... ist es aber haeufig nicht.
Kommentar
Meiner Meinung nach ist der hier vorgestellte Essay von Thomas Artmann eine sehr gute und auch wichtige Arbeit. So wird in der Veroeffentlichung doch sehr deutlich beschrieben, was im laufe einer Beziehung passiert. Auch wenn man sich haeufig selber sagt, dass man das ja doch alles weiss, so macht man doch den einen oder anderen vermeidbaren Fehler.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass so ein Fehltritt auch zum Ende einer Partnerschaft fuehren kann. In der Hinsicht ist es also um so wichtiger in sicher selber reinzuhoeren und sein Verhalten zu analysieren, um zu erkennen warum man in bestimmten Situationen so reagiert. Wahrscheinlich ist diese Selbstbetrachtung und das Erkennen der eigenen Aengsten eine haertesten Aufgaben, den man im Leben bevorsteht. Sich selbst bewusst werden, wer man (geworden) ist, was einen bewegt, welche Ziele man hat, welche seelischen Verletzungen man mit sich rumtraegt und welche Verhaltensmuster aktiv sind ist sehr schwer und unter Umstaneden unangenehm. Nichts desto trotz stellt gerade diese Introspektion einen extrem wichtigen Punkt im Leben dar.
Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass es durchaus moeglich ist. Wenn sich ersteinmal die eine oder andere Erkenntnis eingestellt hat fuehlt man sich dann sehr gestaerkt und souveraener.
Das Leben ist kompliziert, aber es ist definitiv leichter zu bewaeltigen wenn man weiss wer man eigentlich ist.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass so ein Fehltritt auch zum Ende einer Partnerschaft fuehren kann. In der Hinsicht ist es also um so wichtiger in sicher selber reinzuhoeren und sein Verhalten zu analysieren, um zu erkennen warum man in bestimmten Situationen so reagiert. Wahrscheinlich ist diese Selbstbetrachtung und das Erkennen der eigenen Aengsten eine haertesten Aufgaben, den man im Leben bevorsteht. Sich selbst bewusst werden, wer man (geworden) ist, was einen bewegt, welche Ziele man hat, welche seelischen Verletzungen man mit sich rumtraegt und welche Verhaltensmuster aktiv sind ist sehr schwer und unter Umstaneden unangenehm. Nichts desto trotz stellt gerade diese Introspektion einen extrem wichtigen Punkt im Leben dar.
Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass es durchaus moeglich ist. Wenn sich ersteinmal die eine oder andere Erkenntnis eingestellt hat fuehlt man sich dann sehr gestaerkt und souveraener.
Das Leben ist kompliziert, aber es ist definitiv leichter zu bewaeltigen wenn man weiss wer man eigentlich ist.
Mittwoch, 7. März 2007
Partnerschaft und Liebe (Teil 2)
Nachdem im letzten Teil festgestellt wurde, dass eine Partnerschaft nicht automatisch mit Liebe gleichgesetzt werden darf stellt sich nun natuerlich die Frage, was Liebe eigentlich ist und wie man an sich arbeiten kann, um nicht die bekannten Fehler zu machen.
Viele Menschen die sich mit der Liebe beschaeftigt haben, beschreiben sie als eine Faehigkeit oder eine Lebenseinstellung und nicht als ein Gefuehl. Gefuehle (wie zum Beispiel das verliebt sein) sind sehr wechselhaft und koennen schwinden, die Liebe kann auch dann bestehen bleiben.
Eins der wichtigsten Aussagen ist sicherlich, dass keine Gegenleistung erwartet werden sollte. Wenn man etwas uas Liebe tut, dann will man nichts zurueck. Macht man etwas, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, dann handelt man nicht aus Liebe. Ein gutes Beispiel sind Eltern, denn diese lieben ihre Kinder bedingungslos ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Auch in einer Partnerschaft sollte dies so sein, um nicht von der Erwartungshaltung erdrueckt zu werden.
Eine weitere Grundfaehigkeit ist die Barmherzigkeit, dass man also den Partner so aufnimmt wie er ist. Man sollte die Schwaechen und Verletzungen des Anderen kennenlernen und verstehen. Nur dann kann man akzeptierend und unterstuetzend handeln.
Um gluecklich in einer (auf Liebe basierenden) Beziehung zu leben, sollte man sensibel mit sich selbst und dem Partner umgehen. Es ist zum Beispiel sehr wichtig, dass der eigene Selbstwert nicht durch die Beziehung definiert wird. Ansonsten kann es leicht passieren, dass die Partnerschaft nicht auf Liebe sondern auf der Bewaeltigung der Angst vor dem Selbstwertverlust basiert. Frueher oder spaeter wird das zu einer Katastrophe fuehren.
Ausserdem sollte darauf geachtet werden, dass man sich nicht blind von seinen Aengsten leiten laesst. Haeufig werden Personengruppen und auch Situationen gemieden, die einem schon einmal eine (seelische) Verletzung zugefuegt haben. Sonst kann es leicht passieren, dass man bestimmte Personen kategorisch ablehnt. Das schraenkt die Offenheit und Freiheit natuerlich extrem ein und man verbaut sich selbst Moeglichkeiten ohne es zu wollen.
Es wichtig zu lernen die eigenen Aengste zu erkennen. Wenn jemand dann (ungewollt) "Salz in die Wunde streut", dann ist es sicherlich nicht seine Schuld. Man sollte vielmehr mit dem Partner ueber die Gruende dieser Angst reden, um damit umzugehen.
Das erkennen und akzeptieren von Aengsten gehoert sicherlich zu den haertesten Aufgaben beim bewusstwerden seines Selbst.
Weiterhin ist es sehr wichtig, dass alle gesellschaftlichen Konventionen und Idealbilder hinter einem gelassen werden. Verschiedene Menschen druecken ihre Liebe unterschiedlich aus und es falsch nur auf die bekannten Zeichen der Liebe zu achten. Man muss jemanden nicht Rosen schenken, nur um ihr oder ihm die eigene Liebe zu zeigen. Vielmehr sollte man die Leibesausdruecke das anderen kennenlernen, um sie zu bemerken und wertschaetzen zu koennen.
Eine weitere wichtige Sache in einer Beziehung ist, dass man sie nicht als statisch ansieht, der Partnerschaft mit Offenheit gegenuebersteht und staendig aktualisiert. Wenn einem etwas gerade nicht passt, dann sollte dies sofort besprochen und nicht verschwiegen und somit aufgestaut werden. Das fuehrt frueher oder spaeter zu einem unfairen Streit, welcher fuer den Partner aus heiterem Himmel zu kommen scheint. Bearbeitet man diese Punkte jedoch sofort, dann laesst sich viel leichter eine Loesung finden und man aktualisiert die Beziehung.
Ausserdem muss einem immer bewusst sein, dass man sich selbst und der Partner weiterentwickeln. Dies ist der natuerlich Weg der Dinge, denn Leben bedeutet schliesslich Veraenderung. Wird dies akzeptiert, dann koennen sich beide Partner in der Beziehung entfalten und eine wunderbare Vertrautheit erreichen.
Abschliessend moechte ich Thomas Artmann sehr fuer seinen Essay "Wie geht Liebe?" danken!
Viele Menschen die sich mit der Liebe beschaeftigt haben, beschreiben sie als eine Faehigkeit oder eine Lebenseinstellung und nicht als ein Gefuehl. Gefuehle (wie zum Beispiel das verliebt sein) sind sehr wechselhaft und koennen schwinden, die Liebe kann auch dann bestehen bleiben.
Eins der wichtigsten Aussagen ist sicherlich, dass keine Gegenleistung erwartet werden sollte. Wenn man etwas uas Liebe tut, dann will man nichts zurueck. Macht man etwas, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, dann handelt man nicht aus Liebe. Ein gutes Beispiel sind Eltern, denn diese lieben ihre Kinder bedingungslos ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Auch in einer Partnerschaft sollte dies so sein, um nicht von der Erwartungshaltung erdrueckt zu werden.
Eine weitere Grundfaehigkeit ist die Barmherzigkeit, dass man also den Partner so aufnimmt wie er ist. Man sollte die Schwaechen und Verletzungen des Anderen kennenlernen und verstehen. Nur dann kann man akzeptierend und unterstuetzend handeln.
Um gluecklich in einer (auf Liebe basierenden) Beziehung zu leben, sollte man sensibel mit sich selbst und dem Partner umgehen. Es ist zum Beispiel sehr wichtig, dass der eigene Selbstwert nicht durch die Beziehung definiert wird. Ansonsten kann es leicht passieren, dass die Partnerschaft nicht auf Liebe sondern auf der Bewaeltigung der Angst vor dem Selbstwertverlust basiert. Frueher oder spaeter wird das zu einer Katastrophe fuehren.
Ausserdem sollte darauf geachtet werden, dass man sich nicht blind von seinen Aengsten leiten laesst. Haeufig werden Personengruppen und auch Situationen gemieden, die einem schon einmal eine (seelische) Verletzung zugefuegt haben. Sonst kann es leicht passieren, dass man bestimmte Personen kategorisch ablehnt. Das schraenkt die Offenheit und Freiheit natuerlich extrem ein und man verbaut sich selbst Moeglichkeiten ohne es zu wollen.
Es wichtig zu lernen die eigenen Aengste zu erkennen. Wenn jemand dann (ungewollt) "Salz in die Wunde streut", dann ist es sicherlich nicht seine Schuld. Man sollte vielmehr mit dem Partner ueber die Gruende dieser Angst reden, um damit umzugehen.
Das erkennen und akzeptieren von Aengsten gehoert sicherlich zu den haertesten Aufgaben beim bewusstwerden seines Selbst.
Weiterhin ist es sehr wichtig, dass alle gesellschaftlichen Konventionen und Idealbilder hinter einem gelassen werden. Verschiedene Menschen druecken ihre Liebe unterschiedlich aus und es falsch nur auf die bekannten Zeichen der Liebe zu achten. Man muss jemanden nicht Rosen schenken, nur um ihr oder ihm die eigene Liebe zu zeigen. Vielmehr sollte man die Leibesausdruecke das anderen kennenlernen, um sie zu bemerken und wertschaetzen zu koennen.
Eine weitere wichtige Sache in einer Beziehung ist, dass man sie nicht als statisch ansieht, der Partnerschaft mit Offenheit gegenuebersteht und staendig aktualisiert. Wenn einem etwas gerade nicht passt, dann sollte dies sofort besprochen und nicht verschwiegen und somit aufgestaut werden. Das fuehrt frueher oder spaeter zu einem unfairen Streit, welcher fuer den Partner aus heiterem Himmel zu kommen scheint. Bearbeitet man diese Punkte jedoch sofort, dann laesst sich viel leichter eine Loesung finden und man aktualisiert die Beziehung.
Ausserdem muss einem immer bewusst sein, dass man sich selbst und der Partner weiterentwickeln. Dies ist der natuerlich Weg der Dinge, denn Leben bedeutet schliesslich Veraenderung. Wird dies akzeptiert, dann koennen sich beide Partner in der Beziehung entfalten und eine wunderbare Vertrautheit erreichen.
Abschliessend moechte ich Thomas Artmann sehr fuer seinen Essay "Wie geht Liebe?" danken!
Dienstag, 6. März 2007
Partnerschaft und Liebe (Teil 1)
Vor kurzem habe ich einen sehr interessanten Essay von Thomas Artmann gelesen, der psychotherapeutische Einzel- und Paarberatungen durchfuehrt. In diesem Essay geht es hauptsaechlich um den Zusammenhang zwischen Liebe und Partnerschaft. Die interessante und zunaechst kontrovers wirkende Aussage ist, dass es keine Verbindung zwischen den beiden Sachen gibt. Haeufig wird eine Beziehung naemlich mit Liebe gleichgesetzt, was so leider nicht immer stimmt.
Wenn man diese Aussage verstehen moechte, dann gilt es zunaechst zu verstehen, was Liebe ist und nicht ist und was eine Partnerschaft wirklich darstellt.
Von einer Beziehung (nach dem romantischen Ideal) erhoffen wir uns naemlich vor allem einen sicheren Zustand und ein Ende der Veraenderungen im Leben. Viele suchen also eher nach einem sicheren Hafen, dass hat jedoch nicht grundsaetzlich etwas mit Liebe zu tun.
Weiterhin muss man sich klarmachen, dass die Gesellschaft Druck auf uns ausuebt indem sie uns ein Partnerschaftsideal vorhaelt, was nur selten so erfuellt werden kann. Mit anderen Worten wir sehnen uns nach dem bekannten Ideal aus Romanen und Filmen. Findet jemand keinen Partner oder laesst sich scheiden, dann wird das automatisch als sehr negativ betrachtet. Der Druck durch diesen gesellschaftlichen Konventionen ist uns zwar nur selten bewusst, aber staerker als man denken mag. Dies fuerht dazu, dass sich zum Beisppiel manche Menschen in eine Ehe stuerzen, weil es "ja nun wirklich Zeit wird". Auch das hat nichts mit Liebe zu tun.
Ein anderer und sehr wichtiger Punkt ist, dass sich bei vielen Menschen das Selbstwertgefuehl sehr eng mit einer Beziehung verbunden ist. Man ist es also wert geliebt zu werden und das staerkt das Selbstbewusstsein. Das Versprechen "bis der Tod uns scheidet" ist somit letztendlich ein Versuch einer Selbstwertverminderung vorzubeugen und muss nicht unbedingt etwas mit Liebe zu tun haben.
Weiterhin stellt eine Beziehung oft ein Selbstheilungsversuch dar, dass heisst die Interaktion mit dem Partner staerkt einen und hilft somit ueber existierende Verletzungen hinwegzusehen. Das Leben ist ploetzlich leichter. Nach einiger Zeit verfliegt jedoch diese erste Euphorie und die Verletzungen werden wieder bewusster. Selbstheilung sollte jedoch nicht durch Vergessen geschehen sondern vielmehr durch das Akzeptieren von Schwachpunkten bei sich selbst und beim Partner. Das Verdraengen von Verletzungen hat nichts mit Liebe zu tun.
Daraus folgt, dass eine Partnerschaft (leider viel zu oft) zur Angstverdraengung instrumentalisiert wird. Mit anderen Worten die Beziehung basiert nicht auf Liebe sondern auf der Hoffnung einer seelischen Erloesung. Dies wird natuerlich frueher oder spaeter zu Problemen (und Unglueck) fuehren.
Nun soll aber auch nicht behauptet werden, dass eine Partnerschaft ueberhaupt nichts mit Liebe zu tun hat, denn eine Beziehung sollte auf Liebe basieren. Man muss sich aber bewusst sein, dass eine Partnerschaft keine statische Einheit ist, die automatisch fuer immer haelt, sondern vielmehr eine sich weiterentwickelnde Umgebung fuer beide Partner.
Wenn man diese Aussage verstehen moechte, dann gilt es zunaechst zu verstehen, was Liebe ist und nicht ist und was eine Partnerschaft wirklich darstellt.
Von einer Beziehung (nach dem romantischen Ideal) erhoffen wir uns naemlich vor allem einen sicheren Zustand und ein Ende der Veraenderungen im Leben. Viele suchen also eher nach einem sicheren Hafen, dass hat jedoch nicht grundsaetzlich etwas mit Liebe zu tun.
Weiterhin muss man sich klarmachen, dass die Gesellschaft Druck auf uns ausuebt indem sie uns ein Partnerschaftsideal vorhaelt, was nur selten so erfuellt werden kann. Mit anderen Worten wir sehnen uns nach dem bekannten Ideal aus Romanen und Filmen. Findet jemand keinen Partner oder laesst sich scheiden, dann wird das automatisch als sehr negativ betrachtet. Der Druck durch diesen gesellschaftlichen Konventionen ist uns zwar nur selten bewusst, aber staerker als man denken mag. Dies fuerht dazu, dass sich zum Beisppiel manche Menschen in eine Ehe stuerzen, weil es "ja nun wirklich Zeit wird". Auch das hat nichts mit Liebe zu tun.
Ein anderer und sehr wichtiger Punkt ist, dass sich bei vielen Menschen das Selbstwertgefuehl sehr eng mit einer Beziehung verbunden ist. Man ist es also wert geliebt zu werden und das staerkt das Selbstbewusstsein. Das Versprechen "bis der Tod uns scheidet" ist somit letztendlich ein Versuch einer Selbstwertverminderung vorzubeugen und muss nicht unbedingt etwas mit Liebe zu tun haben.
Weiterhin stellt eine Beziehung oft ein Selbstheilungsversuch dar, dass heisst die Interaktion mit dem Partner staerkt einen und hilft somit ueber existierende Verletzungen hinwegzusehen. Das Leben ist ploetzlich leichter. Nach einiger Zeit verfliegt jedoch diese erste Euphorie und die Verletzungen werden wieder bewusster. Selbstheilung sollte jedoch nicht durch Vergessen geschehen sondern vielmehr durch das Akzeptieren von Schwachpunkten bei sich selbst und beim Partner. Das Verdraengen von Verletzungen hat nichts mit Liebe zu tun.
Daraus folgt, dass eine Partnerschaft (leider viel zu oft) zur Angstverdraengung instrumentalisiert wird. Mit anderen Worten die Beziehung basiert nicht auf Liebe sondern auf der Hoffnung einer seelischen Erloesung. Dies wird natuerlich frueher oder spaeter zu Problemen (und Unglueck) fuehren.
Nun soll aber auch nicht behauptet werden, dass eine Partnerschaft ueberhaupt nichts mit Liebe zu tun hat, denn eine Beziehung sollte auf Liebe basieren. Man muss sich aber bewusst sein, dass eine Partnerschaft keine statische Einheit ist, die automatisch fuer immer haelt, sondern vielmehr eine sich weiterentwickelnde Umgebung fuer beide Partner.
Abonnieren
Posts (Atom)